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Deutscher Nachhaltigkeitskodex veröffentlicht Leitfaden

    Deutscher Nachhaltigkeitskodex veröffentlicht einen Leitfaden für Einsteiger

    Seit 1. Oktober 2014 stellt das Büro Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK) einen Leitfaden zur Orientierung für Einsteiger zur Verfügung. Der DNK ist eine bundesweite Initiative für eine transparente und vergleichbare Berichterstattung der Nachhaltigkeitsleistungen von Unternehmen.

    Der DNK bietet allen Unternehmen und Organisationen jeder Größe, wie auch Stiftungen, NGOs, Gewerkschaften, Universitäten Wissenschaftsorganisationen und Medien einen freiwilligen Leitfaden zur Kommunikation der unternehmerischen Verantwortung. So fungiert er auch als Basis für die Bewertung von Nachhaltigkeitsleistungen. In erster Linie zielt der DNK auf eine Anwendung am Kapitalmarkt und strebt eine grundlegende Neu-Orientierung der Wirtschaft auf eine nachhaltige Entwicklung an. Eine erste Orientierung der Begrifflichkeiten der Nachhaltigkeit erklärt unser News-Artikel Nachhaltigkeit, CSR & Co..

    Der Rat für Nachhaltige Entwicklung veröffentlicht den DNK-Leitfaden für kleine und mittelständische Unternehmen
    Eine Orientierunghilfe zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex

    Deutscher Nachhaltigkeitskodex: Hintergrund und Entstehungsgeschichte

    Der DNK wurde zuerst am 13. Oktober 2011 vom Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) einstimmig beschlossen. Entwickelt wurde er in einem Dialog-Prozess zwischen unterschiedlichsten Anspruchsgruppen ohne Beteiligung des Staates entwickelt. Das Projekt wird von der Geschäftsstelle des RNE umgesetzt und in regelmäßigen Abständen auf seine Wirksamkeit überprüft. Die aktualisierte Fassung vom 4. Oktober 2014 weist klarere Anforderungen an die Entsprechenserklärung auf, und reflektiert die vorgenommenen Änderungen der G4-Leitlinien der Global Reporting Initiative. Der DNK bietet kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) nicht nur eine Möglichkeit, unkompliziert in die strukturierte Berichterstattung einzusteigen sondern auch unternehmerische Nachhaltigkeitsaspekte im Blick zu halten. Der im September 2014 erschienene KMU-Leitfaden soll Kodex und Unterstützung zugleich sein. Darin sind die Prinzipien im detail beschrieben. Unter Anderem zeigen Beispiele aus den Mitgliedsunternehmen mögliche Wege auf.

    Deutscher Nachhaltigkeitskodex: Kriterien

    Inhaltlich bezieht sich der Deutsche Nachhaltigkeitskodex auf die zehn Prinzipien des UNGC, die OECD-Leitlinien, die ISO 26000, EFFAS sowie GRI. Der Kodex enthält 20 Kriterien, mit ergänzenden Leistungsindikatoren (28 GRI- und 16 EFFAS-Indikatoren), zu den folgenden Themen:

    • Strategie (Strategische Analyse und Maßnahmen, Wesentlichkeit, Ziele, Tiefe der Wertschöpfungskette)
    • Prozessmanagement (Verantwortung, Regeln und Prozesse, Kontrolle, Anreizsysteme, Beteiligung von Anspruchsgruppen, Innovations- und Produktmanagement)
    • Umwelt (Inanspruchnahme von natürlichen Ressourcen, Ressourcenmanagement, Klimarelevante Emissionen)
    • Gesellschaft (Arbeitnehmerrechte, Chancengerechtigkeit, Qualifizierung, Menschen-rechte, Gemeinwesen, Politische Einflussnahme, Gesetzes- und richtlinienkonformes Verhalten)

    Umsetzung und Wirkung

    Im ersten Schritt unterzeichnen Unternehmen eine Entsprechenserklärung, in der sie Auskunft zu den einzelnen Kriterien und Leistungsindikatoren geben. Anhand dieser soll die interessierte Öffentlichkeit und Finanzmarktakteure beurteilen können, ob und wie Unternehmen Nachhaltigkeit im Kerngeschäft verankern. Zunächst werden die Entsprechenserklärungen durch den DNK selbst geprüft und danach in der Datenbank veröffentlicht. Die „comply or explain“-Regelung, bei der das Unternehmen über die Erfüllung bzw. Nichterfüllung der Kodex-Anforderungen berichtet, erlaubt es dem Unternehmen, zu spezifischen Bereichen von dem Standard abzuweichen. Deshalb erleichtert diese Regelung KMUs und ihren Nachhaltigkeitsmanagern den Einstieg in die Berichterstattung. Schlussendlich gibt der DNK Orientierungshilfe und macht gelebte Nachhaltigkeitspraxis durch eine höhere Verbindlichkeit transparent und vergleichbar.

    Die EU-Kommission hat den DNK als einen möglichen Standard zur Erfüllung der ab 2016 geltenden europäischen Pflicht zur nicht finanziellen Berichterstattung genannt. Diese gilt für Unternehmen im öffentlichen Interesse sowie mit mehr als 500 Mitarbeitern.

    Der DNK ist ein Instrument für ökologische, soziale und Governance-Fragen und ist nicht nur für den deutschsprachigen Raum gedacht, sondern auch im internationalen Kontext anwendbar. Im internationalen Raum wird daher von „the sustainability code“ gesprochen und steht in der aktualisierten Fassung auf Deutsch, Englisch, Französisch und Griechisch vor.

    Die JJ Sustainability GmbH ist seit 2017 offizieller Schulungspartner des Deutschen Nachhaltigkeitskodex. Als Schulungspartner unterstützen wir Unternehmen und Organisationen in der CSR-Berichtspflicht bzw. in der Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichtes. Unseren Beitrag zur ersten DNK-Entsprechenserklärung finden Sie hier in unserem Blog.

    Hier finden Sie den Leitfaden zum Deutschen Nachhaltigkeitskodex (externer Link).

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